Spring 2016 Capsule Wardrobe

Capsule Wardobes und ich fuehren so eine Art Fernbeziehung. Ich finde das Konzept super, kann mir aber nicht vostellen, dass das bei mir funktioniert. Dageben spricht auf der einen Seite meine beruflich bedingt recht geringe Waschfrequenz: ich bin haeufig auf Dinestreisen und brauche dann saubere Garderobe fuer mehrere Tage ohne Waschen zu koennen. Auf der anderen Seite habe ich schon jetzt gemerkt, dass das Reduzieren wirklich hilft, die morgendliche Kleiderwahl zu vereinfachen.

 

Gedankenexperiment

Moeglicherweise kann mir eine Capsule Wardobe, selbst wenn es dann fehlschlaegt, dabei helfen meine Kleidungsbeduerfnisse besser zu verstehen. Ich bin normalerweise Niemand, der sich viel Gedanken um Kleidung macht. Nicht auf dem Level, dass ich ueber Grundfarben und Akzente oder Muster nachdenken wuerde. Fuer eine Capsule Wardrobe muss ich jedoch genau darueber nachdenken, welche Farben mir stehen + diese muessen untereinander kombineirbar sein + die Schnitte und Materialien muessen den anstehenden Anlaessen angemessen sein und sich leicht transformieren lassen. Allein dieses Gedankenexperiment wuerde mich schon weiter bringen, oder? Die Arbeit steckt ja eigentlich in der Planung und wenn ich eine Capsule Wardrobe habe, die wirklich, wirklich zu mir passt, dann kann ich die ja um Teile ergaenzen um meinen Waschzyklus hinzubekommen.

Wieviele Teile?

Schoen waers, wenn mir einer sagen koennte, wieviele Teile rein sollen. Man findet 33, 33+X, 75, egal. Jede Zahl geht. Ich fange einfach mal an zu ueberschlagen, was ich denke, das ich brauche.

Allgemeine Punkte:

-Wir reden ueber Fruehling, also muss die Kleidung leicht zu layern sein.

-Ich zahlen Unterwaesche und Socken nicht mit rein.

Durchzaehlen

Mals sehen. Am leibsten trage ich eigentlich Kleider oder Roecke, also fangen wir damit an.

Kleider: 3 Stueck. Am besten alle Wrap dresses, da ich gemerkt habe, dass ich mit dem Schnitt am besten klar komme.

Roecke: Auch 3 Stueck. Kurz ueber Knielang.

Hosen: 2 Jeans und 1 Stoffhose.

Leggings: Gute Frage, weiss nicht wieviele ich da brauche.

Oberteile, langaermelig: Weniger als 7 sollten es nicht sein, die wechselt man (oder ich zumindest) ja taeglich, zumindest wenn sie direkt auf der Haut getragen werden. Die Oberteile sollten sich sowohl ueber, als auch unter den Kleidern tragen lassen und mit allen Roecken kombinierbar sein.

Oberteile mit Traegern: Da sollte man 14 von haben. Die wechsel ich taeglich.

Oberteile, kurzarmelig: 7? Vielleicht?

Pullover/Strickjacken: eh, auch 7?

Jacke/Mantel/Blazer: 2 Maentel, 1 Jacke und vielleicht 2 Blazer

Schuhe: Da brauche ich, abgesehen von Sport- und Hausschuhen, eigentlich nur zwei Paar: ein normales und ein gutes.

Kleidung fuer Events: Habe und brauche ich auch, nehme ich aus dieser Liste aber erstmal aus.

So, die Liste lasse ich jetzt erst mal so stehen. Als naechstes sollte ich mir ein Farbschema ueberlegen und dann kann ich gucken, welche Teile ich in welche Kategorie stecken koennte.

Farbschema

So, die Anzahl der Teile ist erst mal festgelegt, jetzt geht es um Schnitt, Material und Farben. Erst mal zu den Farben. Ich habe ja hier schon ueber meinen Farbtyp gesprochen. In diesem Abschnitt will ich endgueltig eine Farbpallette festlegen, an die ich mich dann halte.

Schnitte

Ich habe jetzt herausgefunden, dass ich eine rechteckige Koerperform habe. Es gibt zig Moeglichkeiten Koerperformen einzuteilen, aber die verbreiteteste, zumindest unter Modebloggerinnnen, scheint die folgende zu sein:

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Das Rechteck da ganz rechts, das bin ich.

So, was hiesst das jetzt fuer meine Kleidung? Ich mache das ganze hier ja nur, um in der Lage zu sein, mir Kleisung auszuwaehlen, die mich gluecklich macht. Damit kein Verlangen nach mhr mehr da ist und damit die Klamottenwahl am Morgen einfach wird.

Was soll denn nun so ein Recheck wie ich tragen?

Hier sind ein paar Ideen, von Menschen, die sich mit sowas besser auskenne als ich:

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Fein, ich soll also das erste, zweite, dritte, vierte, neunte und zehnte Kleid tragen.

Gucken wir uns die mal an. Das erste (Full Skirt Dress) wuerde nur gehen, wenn es einen V-Ausschnitt hat, oder einen U-Boot oder sonstwie weiteren Ausschnitt, ansonsten wirke ich eingequetscht in solchen Kleidern. Aermel waeren auch gut, weil sonst meine Arme recht dick wirken.

Beim zweiten (A-Line) im wesentlichen das Gleiche. Aermel und Ausschnitt muessen passen.

Das dritte ist mein geliebtes Wrap Dress. Hier liest man unterschiedliche Empfehlungen: Leute, die Wrap Dresses nicht so moegen empfehlen sie fuer weniger Body Types als die, die sie moegen. Sie sind kein Wundermittel, aber ich fuehle mich oft drin wohl. Auch hier: Aermel!

Das vierte ist Empire Waist. Empire funktioniert fuer mich, aber nicht traegerlos. Ich brauche Traeger, damit ich oenrum nicht zu breit wirke. Ein V-Ausschnitt mit Empire Waist wuerde gut gehen.

Dann gibt es noch 9 und 10 (Spagehtti und Halter). Die kann ich raussnehmen, weil bei denen der Oberkoeper wieder breit wirkt.

Merken wir uns: Full Skirt Dress, A-Linie, Wrap, Empire – achte auf Aermel und Ausschnitt.

V-Ausschnitt mit empire waist und etwas Aermeln findet man haeufig, sowohl in Freizeitkleidung, als auch in Abendkleidung. Hier ist mal ein Beispiel:

 

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Das wuerde mir stehen (von Schnitt her, die Farbe ist grenzwertig bei mir, muesste etwas  vergrauter sein), auch wenn ich andere Aermel waehlen wuerde. Dass mir dieser Schnitt steht, wusste ich schon vorher. Ich wusste eher nicht, dass mir andere nicht stehen.

Das Wrap dress hat im wesentlichen die gleiche Sillhouette. Wichtig ist aber hier fuer mich, dass die Taille nicht zu tief liegt, also entwerder Empire oder A-linie. Oder, falls die Taillie tief liegt, dass es oben rum genug Volumen hat und weich faellt.

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Ich muss darauf achten, dass ich entweder im Rockteil oder obenrum genug Volumen erzeuge. Sonst kann es sein, dass das ganze wirkt wie eine Wurst, die man eingewickelt hat.

Full Skirt koennte man mit beiden kombinieren.

So, jetzt habe ich die Sillhouette festegelgt.  Ich habe weiterhin gelernt, dass die beste Laenge fuer mich knapp ueber oder knapp unter dem Knie ist, dass lange Aermel am besten kurz vor dem Handgelenk oder auf 3/4 Laenge enden und kurze Aermel, am besten solche weiten Fluegelaermel sind.

Der Plan! Edit: Ich geb auf!

Also, ich habe es ja wirklich versucht! Ich habe versucht strukturiert eine Gaerderobe aufzubauen. Quasi vom Mikroskopischen her. Aber es geht nicht.

Das Problem ist, dass ich nicht weiss, was ich brauche. Jeder Fehler, den ich in der Bedarfsabschaetzung mache, wird dazu fuehren, dass ich spaeter Probleme habe, die ich durch neue Kauefe beheben muss. Ich bezweifle, dass es mir moeglich ist den Bedarf so genau abzuschaetzen, dass es passt. Dafuer fluktuiert es einfach zu stark. Wenn ich eine Woche lang nicht wasche, weil ich weg bin, und dann nochmal auf Dienstreise fahre – was dann? Nein. Das waere kein sinnvolles Vorgehen fuer meinen Lebensstil.

Ich mache es anders herum. Ich werde einfach alle meine Kleidung in Boxen packen und dann nur rausnehmen, was ich brauche. Die Teile, die ich benutzt habe wandern zurueck in den Kleiderschrank, der Rest bleibt in den Boxen. Vielleicht schaffe ich es oben im Arbeitszimmer den Hochschrank auszuraeumen, dann koennte ich den als Zweitkleiderschrank benutzten und eben die Dinge nach und nach runterholen.

In diesem Prozess habe ich natuerlich schon eine Menge gelernt. Ich kenne meinen Farb- und Koerpertyp und kann nun Kleidung passender auswaehlen. Wobei mir der Farbtyp da wirklich etwas bringt, beim Koerpertyp ist es ja immer abhaengig vom Teil.

Das Vorgehen des Herausnehmens der Dinge, die man wirklich nutzt hat einen Nachteil: ich verbesser meine Garderobe nicht. Das war ja mit ein Ziel, dass ich es schaffe meine Garderobe auf Lieblingsteile, die wirklich zu mir passen zu reduzieren. Nuja, vielleicht war das zu viel erhofft. Als ersten Schritt muss ich feststellen wie viel ich brauche und mit dem Wissen kann ich dann verbessern.